Rennleiterin Anke Haase
Dass Anke Haase am letzten Wochenende als Rennleiterin bei der IDM auf dem Schleizer Dreieck agiert hat, ist einen Eintrag in die lokalen Geschichtsbücher wert. Anderseits, im 21. Jahrhundert, sollte dies schon wieder unter absoluter Normalität aufgehen. Nach exakt 101 Jahren erlebte das Schleizer Dreieck erstmals eine Frau an der sportlichen Spitze. Wobei, so ganz korrekt ist dies dann in diesem Fall in zweierlei Hinsicht nicht. Zum einen übte Haase die Rennleiterfunktion bereits einmal 2017 bei der Klassik aus. Zum anderen brachte die IDM mit Stefan Beck, im übrigen auch ein Schleizer, einen Renndirektor mit, der Anke Haase bei bestimmten administrativen Fragen als letzte Instanz nochmals überstand. Beides überblenden wir großzügig, denn die Verantwortung der Ranspacherin wurde dadurch keinesfalls geschmälert.
Die Fußstapfen, in die die Vogtländerin als Rennleiterin auf dem Schleizer Dreieck tritt, sind groß. Da wäre nicht nur Haases sportlicher Ziehvater Reiner Lippold, der nach über 25-jähriger Tätigkeit als Rennleiter jetzt freiwillig ins zweite Glied gerutscht ist. Der Görkwitzer hat diesen Schritt ganz bewusst über Jahre hinweg eingeleitet und Anke Haase auf ihre verantwortungsvolle Aufgabe behutsam vorbereitet. Lippold wird ihr auch weiterhin mit seiner Erfahrung als Ratgeber zur Seite stehen. Weitere große Namen prägten als Rennleiter die Geschichte des Schleizer Dreiecks. Karl Slevogt und Alfred Pflügler zeigten sich bei der Premierenveranstaltung 1923 verantwortlich. Auf den beiden Herren folgten im letzten Jahrhundert gestandenen Persönlichkeiten wie Johannes Wächter, Kurt Uibel oder der unvergessene Gerhard Elschner.
Ihre Feuertaufe meisterte Anke Haase bereits im Juni während der IRRC. „Ich darf auf ein extrem eingespieltes und zuverlässiges Team zurückgreifen, wo ein Rädchen ins andere greift. Die internen Strukturen sind über Jahre hinweg gewachsen. Jeder kann sich hier auf den anderen verlassen. Das macht es für mich einfach.“