Degner Vortrag fällt aus!

Der Vortrag fällt aus!

Die Gründe des Ausfalls sind uns leider nicht bekannt, unsere Internetseite hat es zufällig über die örtliche Presse erfahren. Wir bitten dies zu beachten. 

Ernst Degner, eigentlich Ernst Eugen Wotzlawek, war ein deutscher Motorradrennfahrer. Er war zunächst Werksfahrer bei MZ. Degners Freund Paul Petry, ein saarländischer Motortuner, hatte sich zu Beginn der Saison 1961 mit dem Teammanager von Suzuki, Jimmy Matsumiya, in Verbindung gesetzt, um ihm entsprechendes Wissen anzubieten und im Gegenzug einen Platz in dessen Team zu erhalten. Im Frühjahr 1961 gelang es ihm, ein selbst aufgebautes Rennmotorrad in Einzelteilen aus der DDR in den Westen zu schmuggeln. Im August 1961 erfolgte der Bau der Berliner Mauer.

Nach sehr erfolgreichem Verlauf der WM-Saison 1961 auf MZ hatte Degner Chancen auf den Gewinn der Weltmeisterschaft. Unmittelbar vor dem vorletzten Weltmeisterschaftslauf um den Großen Preis von Schweden auf der Rennstrecke Räbelövsbanan in Kristianstad war es Petry gelungen, Degners Frau und seine beiden Söhne im Kofferraum eines Pkw in die Bundesrepublik zu schaffen. Im Rennen fiel Degner in der 125-cm’-Klasse durch einen Motorschaden aus und er verließ noch während der Veranstaltung das Fahrerlager und Schweden in Richtung Dänemark. Vom ADMV wurde das Gerücht in die Welt gesetzt, Degner habe den Motorschaden absichtlich herbeigeführt. Dies ist jedoch ziemlich unwahrscheinlich, da er bereits bei der Einreise nach Schweden hätte flüchten können.

Auch der misslungene Versuch, den Weltmeistertitel beim Lauf in Argentinien zu gewinnen, spricht gegen dieses Gerücht. Für MZ war die Wirkung von Degners Flucht verheerend. Die erwartete höhere finanzielle staatliche Unterstützung des Motorsports blieb wegen des fehlenden Weltmeistertitels aus.

Degner kannte die Technik der damals sehr konkurrenzfähigen MZ-Zweitakter sehr gut und brachte als Gegenleistung für einen Werksvertrag bei Suzuki einige Betriebsgeheimnisse mit. Er gewann für den japanischen Hersteller 1962 auf Anhieb den Weltmeistertitel in der neu gegründeten 50-ccm-Klasse. In den Folgejahren konnte er jedoch nicht mehr an diesen Erfolg anknüpfen, 1963 und 1965 stürzte er schwer und trug Verbrennungen und Knochenbrüche davon. 1967 beendete er seine Motorsportkarriere mit Rennen in einem Brabham-Formel-3-Rennwagen.

Für seine sportlichen Erfolge war Degner am 7. September 1963 mit dem Silbernen Lorbeerblatt geehrt worden,1969 wurde Ernst Degner geschieden. Degner litt unterstarken Depressionen, was im Laufe der Zeit zu einer Tablettenabhängigkeit führte. Am 8. September 1983 fand sein Sohn ihn tot in seiner Wohnung auf Teneriffa. Die behördliche Untersuchung gab Herzversagen als Todesursache an.
Auf dem japanischen Suzuka International Racing Course sind die Kurven 8 und 9 nach Ernst Degner benannt.

1959 – Ernst Degner auf dem Schleizer Dreieck

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