Interview mit dem neuen Geschäftsführer der Betreibergesellschaft
Herr Dangrieß, Sie werden ab 1. Januar die Stelle des Geschäftsführers der Betreibergesellschaft Schleizer Dreieck übernehmen. In Schleiz sind Sie längst kein Unbekannter mehr, können Sie trotzdem kurz einige Angaben zu Ihrer Person machen, bevor wir weitere Details besprechen?
Michael Dangrieß: Ja gern. Ich bin Jahrgang ´65, Familienvater und lebe seit 1988 in Gera. Die Berufsausbildung habe ich bei MZ in Zschopau absolviert, was den Grundstein für meine tiefe Verbundenheit zum Motorrad legte. Allerdings hätte ich, als ich mich kurz nach der Wende mit einer Werbeagentur selbständig machte nicht erwartet, dass das Motorrad einmal mein Berufsleben in dieser Weise dominieren könnte. Nächstes Jahr werden es 20 Jahre, dass ich auf und an Rennstrecken Motorradveranstaltungen organisiere.
Sie sind gleichzeitig einer der Geschäftsführer von Bike Promotion, einer weltweit agierenden Firma. Wie werden sie beide Unternehmen unter einem Hut bekommen? Die Probleme rund um das Schleizer Dreieck sind in der Vergangenheit nicht weniger geworden.
Michael Dangrieß: Leider kann ich noch nicht behaupten, wirklich alle Probleme des Dreiecks zu kennen. Ich bringe zwar einiges an Erfahrungen aus unserer 12-jährigen Präsenz am Schleizer Dreieck mit, lerne aber jede Woche neue Facetten kennen und beginne mir langsam ein detaillierteres Bild zu machen.
Die Vereinbarkeit der beiden Tätigkeiten liegt zu einem großen Teil in der Umverteilung von Aufgaben innerhalb der Bike Promotion. Die ist auch bereits im Gange und soll mir den nötigen Freiraum für die Aufgaben in Schleiz verschaffen. Andererseits hoffe ich auf die Unterstützung durch die handelnden Kräfte in Schleiz, also die Stadtverwaltung, den Stadtrat, die Klubs usw. Je besser es gelingt, noch vorhandene Probleme gemeinsam zu lösen und die Arbeit professioneller zu machen, desto weniger Kraft wird neben der eigentlichen Arbeit aufgewendet werden müssen.
Da Sie seit 2004 mit Ihrer Firma alljährlich mit einer Veranstaltung auf dem Schleizer Dreieck zu Gast sind, sind Ihnen sicherlich schon Dinge aufgefallen, die Sie gerne ändern möchten. Was brennt Ihnen dabei besonders unter den Nägeln?
Michael Dangrieß: Wie eben schon ausgeführt sollte die Arbeit der Betreibergesellschaft professionell ablaufen. Da kann ich sehr viele Erfahrungen von anderen Rennstrecken einfließen lassen. Mir liegt auch sehr daran, dass das Image des Schleizer Dreiecks wieder aufpoliert wird und das erreicht man nur durch gute Veranstaltungen mit professioneller Organisation, auf deren Durchführung sich Veranstalter und Teilnehmer verlassen können. Natürlich gehört die Modernisierung der Anlagen, Ausrüstungen und Installationen ebenso auf den Wunschzettel.
Insbesondere die Infrastruktur rund um die Straßenrennstrecke lässt doch sehr zu wünschen übrig, der Charme der 1970er Jahre lässt grüßen. Sehen Sie eine Möglichkeit hier in absehbarer Zukunft zumindest in kleinen Schritten einige Fortschritte zu machen?
Michael Dangrieß: Es ist allgemein bekannt, dass die Betreibergesellschaft bei der begrenzten Zahl von vermietbaren Tagen pro Jahr nicht im Geld schwimmt. Es muss aber, wenn auch in kleinen Schritten unbedingt eine Verbesserung der Infrastruktur stattfinden. Die Veranstalter kennen von den anderen Rennstrecken voll ausgebaute und moderne Anlagen, die es ihnen ermöglichen, sich auf ihre Arbeit als Veranstalter zu konzentrieren. Da haben wir am Dreieck schon noch einige Defizite. Vor zwei Jahren änderte die Betreibergesellschaft das Vermietsystem, die Veranstalter mussten von da ab den Großteil der erforderlichen Nebenleistungen selbst organisieren. Das möchte ich Schritt für Schritt wieder ändern und den Veranstaltern eine vollumfänglich nutzbare Rennstrecke mit allen nötigen Services anbieten. Schlussendlich kann mit einer Anlage, die sich auf modernem Niveau befindet auch mehr Miete generiert werden.
Seit dem vergangenen Jahr, als auch in diesem Jahr wurden Mittel im Kreishaushalt zur Erneuerung der Oberfläche der Kreisstraße von Schleiz nach Oberböhmsdorf bereitgestellt. Sollte diese Maßnahme Ihrer Ansicht nach zum Ende der Saison 2017 durchgeführt werden?
Michael Dangrieß: Grundsätzlich ist eine Verbesserung der Fahrbahn immer zu wünschen. Aber ich kann erst eine Aussage dazu treffen, wenn ich einen genauen Überblick über deren Zustand habe und die Gründe für die geplante Erneuerung kenne.
Wie wird 2017 die Veranstaltungsstruktur am Schleizer Dreieck aussehen? Was wird neben den vier Rennveranstaltungen am Dreieck ablaufen, wird es weiterhin Fahrsicherheitstraining sowie kleinere Events auf der Spange geben?
Michael Dangrieß: Wir haben mit der Sparkassen Klassik, dem VFV/GlP Classic “Freddy Kotulinsky “, der IDM und der German TT/DRC die vier Rennveranstaltungen definiert. Daneben wird es neue Tuning-Ausstellungen, verschiedene Treffen, das Jedermann Rad-Event und Fahrsicherheitstrainings geben.