SuperMoto in Perfektion
Was für ein Spektakel, was die Piloten der prestigevollen S1-Kategorie bei den beiden Meisterschaftsläufen der Internationalen Deutschen SuperMoto Meisterschaft (IDSM) auf dem Schleizer Dreieck ablieferten. Nicht nur auf den gut gefüllten Zuschauerrängen, von wo aus die Publikumslieblinge zeitweise mit bengalischen Feuern angefeuert wurden, brannte die Luft, sondern auch auf dem Asphalt und wie es beim SuperMoto natürlich üblich ist, auch auf dem dazugehörigen Offroadabschnitt fackelten die Zweiradartisten eine ordentliche Show ab.
Zum Mann des Tages kürte sich Markus Class. Der Wormser plante 2022 ursprünglich für die SuperMoto-Weltmeisterschaft, doch bereits nach der ersten Veranstaltung trennte er sich von seinem italienischen Team. Spontan schrieb sich Class für das deutsche Championat ein und stellte beim Saisonauftakt in Schaafheim, was aber bislang verletzungsbedingt sein einziger Auftritt in der Serie war, mit zwei Siegen das Maß der Dinge dar. In Schleiz sollte der Husquvarna-Pilot bei seinem Comeback auch zwei Mal vom obersten Podiumsplatz grüßen können.
Doch die beiden Triumphe waren alles andere als ein Zuckerschlecken. Im ersten Rennen sorgten Überrundungen nochmals für einen gesteigerte Spannungskurve. Class überquerte mickrige 1,4 Sekunden vor Peter Banholzer und weitere 1,6 Sekunden vor dem als Meisterschaftsführenden nach Schleiz angereisten Jan Deitenbach die Ziellinie. An Dramatik kaum zu überbieten war der zweite Durchgang des Tages. Nach anfänglicher Führung des Franzosen Tim Szalai, konnte sich Markus Class nach wenigen Runden an der Spitze des Feldes festsetzen. Doch dann stürzte Class. „Beim Übergang vom Offroad auf den Asphalt war ich einen Ticken zu schnell und mir rutschte das Vorderrad weg“, fasste Class seinen Fauxpas zusammen. „Ich habe so schnell wie möglich mein Motorrad wieder aufgehoben und bin weitergefahren. Aber in der Zwischenzeit war Tim Szalai schon durchgeschlüpft und auch Jan Deitenbach konnte wieder aufschließen.“ Class kämpfte sich zur Begeisterung der Zuschauer Meter um Meter wieder an den Franzosen heran und setzte in der viertletzten Kurve den entscheidenden Angriff. „Ich habe eine komplett andere Linie im Innenfeld als sonst üblich gewählt, was funktioniert hat.“ Hinter Class und Szalai sah erneut Jan Deitenbach das schwarz-weiß-karierte Tuch als Dritter gezeigt. Der Meisterschaftskampf bleibt vor den letzten beiden Rennen in Oschersleben weiterhin extrem spannend. Jan Deitenbach und Peter Banholzer nehmen punktgleich das Saisonfinale in Angriff.